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“Geklaut”

Freitag, morgens um ca. 9.00 Uhr; ich bin gerade aufgewacht, höre ich nur: „Tobi; ich glaub dein Roller ist weg!“

Dies alles geschah anno 1995 in Südfrankreich in der Camargue, als ich meine damalige Freundin, die dort ihr Praktikum absolvierte, besuchte.

Ich kann Euch sagen, ich war sofort hellwach!! Das kann doch nicht sein!!!! Aber die traurige Wahrheit sollte sich bald herausstellen, als wir letztendlich das ganze Dorf durchkämmt hatten – keine Spur meiner blauen PX. Sie war wie vom Erdboden verschluckt und ich war am Boden zerstört. Denn eigentlich wollte ich am nächsten Tag wieder meine Heimreise antreten! Doch dazu sollte es nicht kommen.

Also erst einmal die Mittagsruhe abgewartet und dann zur örtlichen Bullerei gegangen, um den Diebstahl zu melden. Der durchaus freundliche Büttel machte mir aber nicht allzu viele Hoffnungen meine heiß geliebte Vespe wiederzufinden.

Zum Glück hatte ich vor meiner Reise noch einen Schutzbrief abgeschlossen. Die Heimreise war somit wenigstens kein Problem. Am nächsten morgen stand schon das Taxi vor der Tür, welches mich zum nächsten Bahnhof brachte, um ohne auf meinen eigenen zwei Rädern nach Hause zu kommen.

Zwei Wochen später: Das Telefon klingelt! „Hey Tobi, die Gendarmerie hat deinen Roller wiedergefunden“, hörte ich es nur die Stimme meiner Freundin aus dem Hörer krächzen.

Ich konnte es zu erst gar nicht glauben, aber ich sollte mir nicht allzu viele Hoffnungen machen, denn meine Vespa sei in einem erbärmlichen Zustand! Gefunden wurde der Roller in einem kleinen Bachbett, ziemlich fertig. Nicht nur das sämtliche Blechteile verbeult waren, nein, die Schweine haben zudem noch versucht aus meinem Roller ein Freudenfeuer zu machen. (d.h. er war auch ziemlich angekohlt.) Aber Hauptsache, mein Zweirad war wieder da! Na, ja; da schon, aber nicht hier, bei mir! Also musste erst einmal ein Transport organisiert werden.

Ein paar Tage später konnte auch ich den bejammernswerten Anblick mit meinen eigenen Augen sehen. „Da liegt wohl ein hartes Stück Arbeit vor mir!“ dachte ich mir nur. Und so war es auch, nachdem ich mir mittlerweile eine neue PX 200 zugelegt hatte, wurde meine „alte“ wieder hergerichtet. Die Blechteile waren schnell besorgt und lackiert und der Motor wurde durch einen 125 ccm ersetzt.

Somit erfreut sich jetzt mein Dad an meiner alten PX! (Auch wenn er bis zum heutigen Tage mittlerweile zwei weitere Totalschäden verursacht hat)

Text und Bilder: Tobias

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